Was in 2014 zu tun ist
Noch ist das neue Jahr ein frischgeborenes Baby, das mehr schläft als die Welt rundherum wahrzunehmen und vollauf damit zufrieden ist, sich a) irgendwelche Dinge in den Mund zu stecken oder b) zu plärren. Noch rechnen wir in Abstandstagen zu 2013, das zwar nicht, wie 2012, als „Drecksjahr“ in die Geschichte eingehen wird, dazu war es zu gut, aber Abhaken ist immer noch das bessere Steckenbleiben und Neu das glamourösere Kennmaschon. Also, 2014, was kannst du?
Es wird ein Jahr der Erledigungen. Alte Telefonverträge kündigen, lächerliche Quaxihandys gegen die Gegenwart, a.k.a. das iPhone, eintauschen, Instagram andenken, bevor die Oma schneller einen Account eingerichtet hat als man selber. Passbilder machen, eine Aufgabe, die man zwei Jahre vor sich hergeschoben hat, nur um dann nach zwei Minuten vier Fotos in Händen zu halten, die einem das Tor in die Welt UND ins schier grenzenlose Netz der Wiener Linien öffnen. Einmal pro Monat die Grenzen von Neubau und Josefstadt überschreiten und in Bezirke vordringen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Den seit dem vorigen Winter in einem Sackerl vor sich hinsterbenden Mantel rituell zerschneiden.
Es wird ein Jahr der analogen Reappropriation von ans Digitale verloren gegangenen Kulturtechniken. Postkarten kaufen, schreiben, Marken draufkleben, ins Briefkastel werfen. Die neue Website aus Papier basteln, mit dem Handy abfotografieren und posten. Die Zeit wieder von einer Uhr mit Zeigern ablesen lernen und nicht beim Gedanken an „Wie schaut 5 vor 11 aus?“ verzweifeln, weil man glaubt, man steht mit einem Bein in der Demenz, weil: Alzheimer juvenilis.
Es wird ein Jahr der neuen Trendhobbys. 1) Gammeln. 2) Flohmarktsachen zusammensuchen und dann doch wieder den Flohmarkttermin verfallen lassen. 3) Sich endlich Schlussszenen von Filmen und TV-Serien merken. 4) Sich prinzipiell merken, was man gelesen/angeschaut/angehört hat. 5) Gammeln.
Es wird ein Jahr des Essens.
Es wird ein Jahr des Trinkens.
Es wird ein Jahr des Stammtischs.
Es wird ein gutes Jahr.