Mah. Jessas. Top. Die Wörter des Jahres 2013

Mah. Jessas. Top. Die Wörter des Jahres 2013

Wie oft hab ich heuer „Selfie“ gesagt? Ungefähr 5 Mal im ganzen Jahr. Wie oft hab ich heuer „Jessas“ gesagt? Ungefähr 5 Mal am Tag.

Natürlich verfügen wir alle über unglaublich elaboriertes Vokabular, werfen Wörter und Wendungen wie „apodiktisch“, „transzendieren“, „Angebotsoligopol“, „solipsistisch“, „tertium non datur“ in die Diskussion wie Slavoj Žižek seine Spucke. Unsere Sprache ist atemberaubend eloquent, verwegen gedrechselt, ja, mitunter manieriert, nie um einen Exotismus verlegen.

Und doch bestehen 95 Prozent zumindest meiner täglichen Kommunikation aus 5 Wörtern. Eh.

1. Mah

Universellstes Wort der österreichischen Alltagssprache. Kann Indignation ebenso ausdrücken wie Ungeduld, Genervtsein oder Resignation.

2. Jessas

Der Beweis dafür, dass der Katholizismus bis weit über Jungscharzeit und Kirchenaustritt nachwirkt. Alternativen: „Oider“. „Naaa“. „Huch“ (an Erika-Fuchs-Gedenktagen).

3. Top

Immer wieder das bessere „Fantastisch“.

4. Juhuuu

Optimismus, auch wenn man eigentlich gern plärren möchte. Der KHG meines Vokabulars.

5. Heast

Im Kopf oft gefolgt von „Gfrast“, „Oiderrr“ oder „Trottelbagage“. Wäre die Sprache ein Gwand, wäre „Heast“ das weiße Ruderleiberl.

Foto: Texte zur Kunst