Salonclaudine loves: Galantine vom Huhn, Carrie Mathison, Kringel, ein T-Shirt & das Café Museum
Das Wetter macht einen wahnsinnig, die Lage der Welt auch und das Gemüseregal in der nahen Billa-Filiale sowieso. Ständig müssen alle eine Meinung haben und die auch noch überall hinschreiben, wo man social-media-mäßig auf der Suche nach Ablenkung gerade eine Sekunde lang reinschaut. Deshalb keine Meinung und nichts als Liebe für die folgenden Dinge.
1. Die Kochrezepte meiner Ururgroßmutter
Olga von Heyrowsky hat 1894 eine Kochschule in Prag besucht und ihre Rezepte in fein geschwungener Kurrentschrift notiert. Schlickkrapfen, Gefüllte Krebsschalen, Borszcz von Filippa („von meiner ersten polnischen Köchin“), Einfaches Salmi, Galantine vom Huhn, Ausgezeichnete Leberpastete, Gute Erdäpfelspeise, Rostbraten in Milch, Sauce Groseilles zu Wildschweinbraten, Grenadiermarsch, Kühlenbrunner Sparmuscheln, Punsch à la glace, Schwarze Seelen, die späteren Rezepte aus den ersten Kriegsjahren zunehmend mit Ersatzprodukten und sichtlich pragmatischerer Schrift. Ein Dokument aus einer anderen Zeit, ohne Foodora und Eile beim Kochen.
2. „Homeland“
Die laufende achte Staffel spielt in den USA und ist saublöd und gleichzeitig unterhaltsam wie nie. Carrie leistet sich extreme Ausrutscher, Saul flippt, Frannie sieht Brody immer ähnlicher, mein stiller Held Max ist auch noch dabei.
3. Tarallini von Billa Corso
„Kringel“ heißen die runden Weizenmehlringe aus Apulien schlicht in meinem Freundeskreis. Eins der wenigen Knabbergebäcke ohne Palmöl und so wahnsinnig gut, dass man sich eins nach dem anderen in den Mund schieben muss, bis alles weg ist. „Es gibt Kringel!“, mehr braucht ein guter Abend nicht.
4. Das „Happy House“-T-Shirt von House of the Very Islands
Super groß, super weich, super angenehm. Wie ein Tiny House aus Stoff.
5. Das Café Museum
Genauer: der Klavierspieler im Café Museum, der jeden Samstag um 17 Uhr zu spielen beginnt. Dann wissen meine Freundin S. und ich, dass es jetzt wirklich langsam Zeit wird, den Kaffee auszutrinken und den letzten Brösel der wahnsinnig guten Mehlspeisen zu essen, damit sich der Wochenendeinkauf vor 18 Uhr noch ausgeht.